Freitag, 17. Oktober 2014

16.10.14 - The Fog - Training des Grauens...

Donnerstag abend, Eisbahn Stellingen - 22.15-23.15 Uhr - eine  "ganz normale" Trainingszeit, die HSV Frauen gehen gemeinsam mit der 1c-Herrenmannschaft auf das Eis. 
Ja, es ist spät und ja, es ist bereits in dieser Jahreszeit recht schwierig, sich der Couchanziehungskraft zu widersetzen und die Fahrt nach Stellingen anzutreten. Und das wird nicht einfacher werden - je kälter es wird, desto verlockender ist die warme Stube. Aber dazu dann gegebenenfalls später mehr.

Auf jeden Fall fanden sich 9 Spielerinnen tapfer und pünktlich in der Kabine ein. Gemeinsam mit den Männern ging es dann aufs Eis - und ehrlich gesagt verloren sich aus meinem Blickwinkel dann die Spuren der anderen. Es war einfach zu warm und die Luft war zu feucht - und damit war es über dem Eis neblig - 
nein, es war sehr neblig! 

Blick von der Tribüne auf die Eisfläche - JA, es sind Spieler auf dem Eis! ;)

Von meinem Tor aus konnte ich beim Aufwärmen mit Mühe noch bis zur blauen Linie schauen, die von meinem Tor ca 22 m entfernt ist. (Abmessungen des Eishockey-Feldes) Im Laufe des Trainingsspiels verschlechterte sich die Sicht massivst und ich konnte noch ca 5 m weit klar sehen - danach kam der Nebel des Grauens. Nicht einmal die Spielerbank war vom Torraum aus sichtbar. Da war einfach nur nur ein wabernder, grauer Nebelschleier über dem Eis. Gelegentlich tauchten dann unangekündigt und überraschend Menschen vor mir auf - mal mit, mal ohne Puck. Mal in roten oder orangen Trikots (das waren die Guten, meine Mitspieler), mal in schwarzen und gelben Trikots (die Gegner). Wobei schwarz und rot auf die Distanz auch nicht auseinander zu halten waren. Da musste ich eher gucken, ob der Spieler mit Puck vorwärts (Gegner) oder ohne Puck rückwärts (Mitspieler) lief. Gelb und orange konnte ich hingegen einigermaßen unterscheiden.
Aber im Großen und Ganzen war das Training eher wie ein Hörspiel für mich: Das Klacken, wenn der Puck angenommen wurde, das Kratzen der Skates auf dem Eis, das Knallen, wenn der Puck an die Bande krachte und die Rufe, die den Feldspielern signalisierten, dass sie im Nebel auf einen Gegenspieler zuliefen. Spannend, was für Gedanken man sich macht, wenn man plötzlich kaum noch etwas sehen kann. Irgendwann war ich mir dann überhaupt nicht mehr sicher, ob der Nebel über dem Eis hing oder ob meine Kontaktlinsen mittlerweile beschlagen waren. Aber da ich meine Füße klar und deutlich erkennen konnte, konnte es ganz eindeutig nicht an den Linsen liegen. Ich hab auch kurzzeitig überlegt, ob es überhaupt jemandem auffallen würde, wenn ich das Tor einfach aufs Eis legen und schon mal zum Duschen in die Kabine gehen würde. Ich glaube, das hätte niemand gemerkt. ;) 

Nein, richtig Spaß hat das Training so nicht gemacht - vor allen Dingen dann, wenn plötzlich ein Schlagschuss von der (für mich ja nicht mehr sichtbaren) blauen Linie abgefeuert wurde, der nur überraschend dem Nebel auftauchte. Zum Glück war das die Ausnahme und es ist auch nichts passiert. Hoffentlich wird es bald richtig kalt, damit wir wieder mit klarem Blick über die ganze Eisfläche trainieren können.

Aber jetzt gilt es, die Augen erstmal auf das nächste Spiel zu richten: Sonntag, 19.9.2014 - 18.45 Uhr in Salzgitter! Auf geht's!

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