Samstag, 3. Januar 2015

02.01.2015 - Der "Currywurst & Pommes für alle"-Auswärtssieg in Adendorf

So lange ich Eishockey denken kann (und das ist inzwischen echt schon ganz schön lange), ist das Derby zwischen Timmendorf und Adendorf etwas Besonderes. Ein Klassiker, den immer eine besondere Brisanz und Ehrgeiz auszeichnen - und zwar unabhängig von der Liga oder der Mannschaft. Dementsprechend gilt das natürlich auch für das erste Spiel des Jahres 2015. Am Freitag, 2. Januar 2015 um 19.00 Uhr war Derbyzeit!

In den letzten Jahren habe wir gegen Adendorf eigentlich immer den Kürzeren gezogen, aber im Hinspiel waren wir nicht chancenlos. Eigentlich hatten uns nur eigene Doofheit und Schlafmützigkeit um einen möglichen Punktgewinn gebracht. (Hier der Blog zum Hinspiel am 26.10.2014)

Doch bei diesem Spiel sollte ja alles anders werden! Und es fing schon mal anders an: eine Absage nach der nächsten trudelte ein: Urlaub, Krankheit, Partyeinladungen.... Hmmm - irgendwie waren das nicht die gewünschten, guten Vorzeichen. Mit 11 Feldspielerinnen und 2 Torhüterinnen machten wir uns letztlich auf den (von Hamburg aus) ca 65 km langen Weg. Eine ungewohnt kleine Besetzung, doch in der Vergangenheit hatten wir schon mehrfach gezeigt, dass wir gerade mit kleinem Kader für Überraschungen gut sein können.
Übersichtlich - ungewohnt ...
Wir waren rechtzeitig in Adendorf und nahmen überrascht zur Kenntnis, wie voll es bei der öffentlichen Eislaufzeit war. Die Stimmung in der Kabine war gut und fröhlich. Lutz offenbarte uns, dass wir nach 60 Minuten ja zwei Tore mehr auf dem Konto haben würden als die Adendorferinnen und Berit versprach für den Fall eines Sieges Currywurst & Pommes für alle. Angesichts ihrer Vor-Ort-Bargeldsituation von quasi -1 € eine durchaus gewagte Aussage ... ob sie die nicht vielleicht doch noch bereuen sollte?

Die Stimmung beim Aufwärmen war entspannt - auch wenn der Wind beim Warmlaufen um die Halle herum echt eisig war. Doch im Gegensatz zum letzten Spiel in Hannover kamen wir tatsächlich pünktlich aufs Eis, konnten uns dort in Ruhe warm machen und vor dem Spielbeginn sogar noch einmal in die Kabinen gehen. Vorbildlich!

Das Spiel begann pünktlich und die Tribünen waren recht gut gefüllt. Und die Zuschauer sollten ein spannendes, schnelles und größtenteils faires Spiel zu sehen bekommen. Fenja (die in diesem Spiel ganz offiziell stürmen durfte), brachte uns mit 1-0 in Führung und ich glaube, selbst der Hallen-DJ war etwas überrascht. Warum sollte er sonst mit "Chasing the sun" einen Torjubel-Song für einen Treffer der Gastmannschaft einspielen? Doch die Freude über dieses Tor sollte nicht so wirklich lange dauern. Der Ausgleich für den AEC fiel, aber Fenja erzielte noch in diesem Drittel ihren zweiten Treffer und sorgte für den 1-2-Pausenstand, mit dem es in die Kabine ging. 
 
 In der Pause zeigten sich unsere Trainer zufrieden und hatten nur kleine Hinweise und Verbesserungsvorschläge. Eigentlich lautete ihr Fazit: "bitte genau so weiterspielen wir im ersten Drittel!" - ob wir mit so viel Zufriedenheit umgehen konnten? 

Im zweiten Drittel kamen die Adendorfer bissig aus der Kabine, zeigten sich aber nicht sehr treffsicher. Entweder wurde die Scheibe auf dem Weg in unser Drittel abgefangen oder die Spielanlage mit dem Bauerntrick (ein Spieler platziert sich mit Scheibe hinter dem Tor und versucht den Puck an der kurzen Ecke am Torwart vorbeizuspielen) war genau so offensichtlich wie der Versuch, die Scheibe von "hinterm Tor" auf die vor dem Tor positionierten Stürmer zu spielen. Wir waren hellwach - ich weiß nicht, wie viele der Pässe vor das Tor an meinem Schläger endeten, aber es waren einige. Leider konnten wir unsere Torchancen nicht nutzen - das Drittel blieb torlos und mit unserer knappen 2-1-Führung ging es in die 2. Pause. Dort forderte Chantal (auch, weil es in den letzten Spielen immer so gut geklappt hatte) zwei schnelle Tore. Und während wir uns entspannt auf das letzte Drittel einstimmten, konnten wir in der Nebenkabine den Adendorfer Trainer toben und schreien hören. Der hatte wohl nicht ganz so gute Laune?! Das Motto für das letzte Drittel stand auf der Innenseite unserer Kabinentür: 

Also: Vorwärts, auf ins letzte Drittel - heute geht was! Mitte des 2. Drittels hatten die Adendorfer die Torfrau gewechselt und zwischen den Pfosten stand mit Lili eine alte Bekannte, die erst Mitte der vergangenen Saison nach der Abmeldung unserer ersten Mannschaft vom HSV nach Adendorf gewechselt war. Im Hinspiel war es Berit gelungen, sie bei ihrem Tor zu tunneln und auf dem Weg aufs Eis erinnerte sie sich noch daran. Wir erinnerten uns nicht mehr so ganz und forderten zur Auffrischung unserer Erinnerung sicherheitshalber total uneigennützig eine Wiederholung von ihr. Das klappte nicht so ganz ... Aber Berit erzielte ein Tor und brachte uns mit 3-1 in Führung. Ihr Schuss passte genau an der langen Ecke neben den Pfosten - das war echte Milimeterarbeit! Der Jubel über das Tor war groß und so wurde auch schnell verziehen, dass sie Lili entgegen ihrer Ankündigung doch nicht getunnelt hatte. ;o)
 Die Adendorfer wollten sich aber nicht geschlagen geben. Wir hatten schon damit gerechnet, dass immer eine Stürmerin tief stehen und auf lange Pässe warten würde - und so ähnlich kam es dann auch. Nach einem langen Pass zögerte ich zu lange und bin nicht aus meinem Torraum gelaufen. Ein blöder Fehler, denn der folgende Schuss rutschte unter meiner rechten Schiene durch - es stand nur noch 2-3. Gut 10 Minuten vor Spielende nahmen unsere Trainer eine Auszeit und forderten uns auf, ruhig weiter zu spielen. Hah - na klar, nichts leichter als das! Das Spiel blieb spannend und schnell - und plötzlich konnte Svea mit einem Nachschuss die Scheibe im Adendorfer Tor unterbringen. 2-4 - das musste doch reichen? Denkste Puppe - es war "Dorfderby" und so leicht wollten die Adendorfer die Punkte nicht hergeben. Der Anschlusstreffer zum 3-4 fiel und es liefen die letzten 2 Minuten. Gut eine Minute vor Spielende gab es ein Bully vor dem Tor der Adendorfer und nach dem Adendorfer Bullygewinn begann der letzte Sturmlauf auf unser Tor. Diese  60. Spielminute kam mir vor wie eine Ewigkeit - doch mit Einsatz und Ehrgeiz und etwas Glück konnten wir den Treffer verhindern und sicherten uns den Sieg - Auswärtssieg... jawollja! 

Okay, Trainer Lutz sollte mit seiner 2-Tore-Vorsprung-Prognose nicht recht haben - aber das war uns erstmal herzlich egal. Der Jubel war groß - natürlich auch, weil wir uns jetzt auf Currywurst & Pommes auf Berits Kosten freuen können... Na gut, ein (oder zwei?) Kabinenbier nach dem nächsten Spiel geht alternativ auch. ;-)
So, schnell unter die Dusche und dann ab zum Siegermahl... 
 
So sehen Sieger aus...

Weiter geht es für uns bereits am kommenden Sonntag, 11. Januar 2015 um 10.15 Uhr. Wir spielen in Timmendorfer Strand und zu Gast sind die Crocodiles aus HH-Farmsen. Es ist wieder Derbyzeit... :) 

PS: Hier noch eine Momentaufnahme, die mir sehr gut gefällt: 

Stand: 03.01.2015


Nachtrag: Tolle Fotos vom Spiel gibt es hier: 
www.sportgalerie-sawert.de/

Und noch 'n Nachtrag, denn www.hlsports.de berichtet:
FLNO: Beach Girls-Sieg im Dorfderby - REV verteidigt Rang zwei  

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