Montag, 29. Februar 2016

27.02.2016 - Das Leben ist kein Ponyschlecken... Heimniederlage gegen Adendorf


Passiert mir selten - aber ich habe keine große Lust, einen Blog-Beitrag über unser Heimspiel gegen Adendorf zu schreiben. Falsch, denn eigentlich habe ich überhaupt gar keine Lust dazu - aber es nützt ja nix, das Leben ist kein Wunschkonzert. ;-) 

Also, los geht's! Am vergangenen Samstag hielt der Spielplan für uns nämlich das Rückspiel gegen Adendorf bereit. Um 10 Uhr sollte es in Timmendorfer Strand losgehen. Das bedeutete, dass wir um 8.30 Uhr in der Eishalle sein mussten, was also eine Abfahrtszeit um 7.00 Uhr in Hamburg Stellingen zur Folge hatte. Nein, das ist nicht meine Uhrzeit, wirklich nicht! 

Aber egal, die Tasche war gepackt und ich schaffte es inkl. Kaffee-Kauf-Stop beim Bäcker rechtzeitig in Stellingen zu sein. Also schnell Fenja inkl. Tasche einsammeln und ab in Richtung Ostsee. 
Die Bahn war frei, die Straßen trocken und wir kamen wieder einmal überpünktlich an der Eishalle an. Menno, da hätte ich doch locker 10 Minuten länger im Bett bleiben können... *grummel* Aber egal, das Leben ist eben kein Streichelzoo. Auf dem Parkplatz trafen wir auf unsere Gegner, hielten ein wenig Smalltalk und bezogen die Kabinen. 

Dort war Coach Lutz schon fleißig am werkeln und freute sich über Hilfe bei den Vorbereitungen. Er war mutig und vertraute mir tatsächlich um diese Uhrzeit schon ein einigermaßen scharfes Messer an. Ich zerteilte also das Obst und schaffte es, es dabei zu belassen und mich selbst nicht zu verletzen. Um diese Uhrzeit war das für mich schon mal eine recht ordentliche Leistung. ;) 
Und während ich noch dabei war, meine Finger zu schützen, hatten Lutz und Guido die Aufstellung in die Kabine gegeben:
 
Silvie präsentierte im Anschluss die Liste mit den Namen der Spielerinnen, die an diesem  Tag aus verschiedensten Gründen nicht dabei sein konnten - die "Outtakes" quasi. Und irgendwie war diese Liste diesmal fast genau so lang, wie die Aufstellung an sich... Hmmmmm... doof! 
 
Dann kam die übliche Spielvorbereitungsroutine: 
Umziehen - Warmlaufen - Umziehen - WarmUp auf dem Eis - Teambesprechung in der Kabine - Spielbeginn. 
Ach, wie gern würde ich dieser Einleitung jetzt einen Bericht folgen lassen, in dem es von Heldentaten und lustigen Anekdoten nur so wimmelt ... Klar, könnte ich das tun - aber dann müste ich mit "Es war einmal..." fortfahren und ein Märchen schreiben. Also so bleibe ich doch bei der Wahrheit und schreibe über das Spiel, so wie ich es gesehen und in Erinnerung habe. Ach, es nützt ja eh alles nichts, das Leben ist eben kein Wattepusten. ;-)

Aaaaalsoooo: Das Spiel begann und tatsächlich entwickelte sich ein schneller, munterer Schlagabtausch, in dem wir die erste gute Chance hatten - doch wie so häufig in dieser Saison: die Scheibe wollte einfach nicht ins gegnerische Tor. In der 5. Minute machten es die Gäste besser und gingen in Führung - unsere Ex-Mannschaftskollegin Eilo stand ganz frei mit Puck vor meinem Kasten und hatte wenig Mühe, die Scheibe über mich hinweg ins Tor zu löffeln. In der 8. Minute spielten wir dann zum ersten Mal in Überzahl, in der 11. Minute dann gleich nochmal - doch auch das konnten wir nicht nutzen. Wieder komplett bekam eine Adendorferin an der Mittellinie die Scheibe, lief allein auf mich zu und tunnelte mich. Mist - ich war mir doch an sich recht sicher, dass ich diesen Schuss halten kann. Tja, so kann man sich täuschen. 0-2 stand jetzt auf der Anzeigetafel. Mund abwischen - weitermachen. In der 17. Minute ging Poeppel auf die Strafbank und nur gut 42 Sekunden später sagte der AEC in Überzahl "Danke" und erzielte seinen 3. Treffer. Ich war nicht böse als die Pausensirene erstmals ertönte. Wir hatten nicht schlecht gespielt - aber leider glücklos agiert. Das wollten wir im 2. Drittel besser machen. Die Stimmung in der Kabine war gut und wir gingen motiviert wieder auf das Eis.

Das Spiel war wieder recht schnell und beide Mannschaften spielten weiter offensives Eishockey. Doch es ging weiter, wie im 1. Drittel: Wir schossen, trafen aber nicht - Adendorf hatte mehr Glück und baute die Führung weiter aus. In der 26. Minute fiel das 0-4 und in der 28. Minute konnte ich dann tatsächlich endlich den ersten Schuss "richtig" abwehren. Es folgten noch ein paar gehaltene Schüsse, aber war echt schon gefrustet - auch wenn ich gar nicht die alleinige Schuld an den Gegentreffern trug. Wenn man unmittelbar vor einem Gegentor schon 3 Schüsse abgewehrt hat und es der Treffer dann mit dem 4. Nachschuss fällt, dann war auch mal die Verteidigung gefragt. Nun gut, alles hadern änderte nichts und das Leben ist nunmal kein Ponyhof. Ich hatte in diesem Drittel endlich auch mal was gehalten und kam gefühlt endlich ein wenig ins Spiel - und immerhin dauerte es jetzt bis zum 39. Minute bis das nächste Tor für Adendorf fiel. 0-5 - ja, das klingt jetzt nach einem eindeutigen Spiel und einer Klatsche für uns. So war es aber gar nicht - wir waren nur nicht in der Lage, die Torchancen, die wir hatten, auch zu nutzen. Die Adendorfer Führung ging absolut in Ordnung - war aber dennoch zu deutlich. Denn das Pech, das wir hatten, schlug bei den Gästen ins Glück um. Aber gut, das Leben ist kein Honigtopf. Also raus aufs Eis und weiterkämpfen.

Im letzten Drittel schien bei beiden Teams ein wenig die Kraft zu schwinden und das Spiel wurde etwas langsamer. Trotzdem gab es auf beiden Seiten Torchancen, die nicht genutzt werden konnten. In der 58. Minute gab es dann etwas Durcheinander in meinem Torraum und die Scheibe liess sich zwischen Beinen und Schlägern von mir, Angreifern und Verteidigern nicht mehr richtig orten - jedenfalls nicht von mir. Klar, dass in dieser Situation eine Adendorferin an den Puck kam und die Scheibe irgendwie ins Tor bugsierte. Zu guter Letzt luden wir die Gäste dann in der letzten Minute noch zu einem 3 auf 1-Konter ein, der in einer 2 auf 0-Situation vor meinem Tor endete. Klar... Tor - 0-7 und Ende. Adendorf jubelte und feierte - verständlich, die hatten sich mit diesem Sieg den Meistertitel gesichert. 

Wir gratulierten artig und gingen in die Kabinen. Okay, wieder einmal nicht schlecht gespielt und Pech gehabt. Es nützt ja nix, das Leben ist kein Wunschkonzert und Eishockey natürlich erst recht nicht. Wir haben jetzt etwas Zeit bis zum nächsten Spiel. Diese Zeit würden wir ja auch gern intensiv zum trainieren nutzen - wenn man uns denn liesse... Doch da ist es wieder, unser altes Problem: Wir dürfen ja nur alle 14 Tage zu einer eigenen Trainingszeit aufs Eis und die Folgen dieser wenigen Eiszeiten spüren wir. Je länger die Saison dauert, desto mehr fällt auf, dass wir einfach in vielen spielerischen Bereichen Defizite aufweisen. Das kann so nächste Saison echt nicht weitergehen! Es muss wieder eine wöchenentliche Trainingzeit her - und das sehe nicht nur ich so. :( 

Aber apropos weitergehen: An diesem Wochenende haben wir nun spielfrei - weiter geht es dann am kommenden Sonntag, 13. März mit einem Heim-Heimspiel in Hamburg Stellingen (endlich mal wieder!). Um 12.45 Uhr erwarten wir dort die Indians aus Hannover. Ein Sieg wäre wichtig - auch, damit wir den 2. Tabellenplatz verteidigen können.
Lassen wir uns mal überraschen, was diese Partie für uns bereit hält. Wenn Ihr vorbekommen wollt: Sehr gerne - der Eintritt zum Spiel ist auf jeden Fall wie immer frei! :)



PS: Ich weiß nicht, wie das passieren konnte - ich habe den Link zum Artikel von HL-Sports vergessen... 
AEC besiegt Beach Girls und feiert Meisterschaft  
Danke für's erinnern, Christian! ;-

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